Ich lese Kochbücher wie andere Leute Krimis. Kein Wunder, dass sich inzwischen zahlreiche Exemplare in meinem Bücherregal tummeln. Einige Highlights möchte ich euch zwischendrin vorstellen: Den Anfang macht heute „Die grüne Küche – Quick und Slow“ von David Frenkiel und Luise Vindahl.
Es ist nicht mein neuestes Kochbuch, aber eines meiner liebsten. Deshalb beginnt meine neue Kategorie „Kochbuchrezension“ mit der Grünen Küche.
Die grüne Küche Quick and Slow: Kochen mit und ohne Zeitnot
Mit „Quick and Slow“ habe ich lange geliebäugelt und es dann, hurra, zum Geburtstag geschenkt bekommen. Es ist mein erstes Kochbuch von der grünen Küche, aber ihren erfolgreichen Blog verfolge ich schon lange. Niemals werde ich das erste Mal vergessen, als ich ihre Veggie Lasagne mit ofengeröstetem Gemüse nachkochte! Spätestens ab da war ich begeistert.
Hinter „Die grüne Küche“ steckt ein Pärchen mit drei Kindern, allein das macht sie für mich sehr sympathisch. Wie schaffen sie es, dass ihre Kinder regelmäßig Gemüse essen?! Die Rezepte sind nicht immer einfach, aber genau darum geht’s bei Quick and Slow.
Vindahl und Frenkiel stellen Gerichte vor, die in den kompletten Familienalltag passen. Die Momente, in denen es schnell gehen muss ebenso wie die, in denen man sich mit Muße beim Kochen Zeit lässt. Das Konzept gefällt mir sehr gut. Außerdem ist ihre Bildsprache wunderschön!
Die grüne Küche Quick and Slow: So ist das Kochbuch aufgebaut
Frenkiel und Vindahl haben das Kochbuch in sechs Kapitel unterteilt. Dabei stehen die beiden titelgebenden „Quick“ und „Slow“ im Mittelpunkt und werden eingebettet von Mealprepping-Methoden, Frühstück, interessanten Foodpairings und Desserts. Insgesamt werden 100 Rezepte vorgestellt.
Mir gefällt das Kapitel „Slow“ am besten. Nicht nur wegen der tollen Farbe, sondern weil ich das Konzept dahinter so schön finde. Vielleicht liegt es daran, dass eben diese Momente im trubeligen Alltag aktuell etwas zu kurz kommen: Momente, in denen man sich bewusst Zeit nimmt, um etwas gesundes und wohlschmeckendes für die Familie zu kochen und dabei auch etwas Neues ausprobiert.
Deshalb macht es mir umso mehr Spaß, von entspannteren Zeiten zu träumen, zu blättern und mir vorzustellen, wie ich gelassen und gut gelaunt in jeder Menge Töpfen rühre. Es blubbert, herrliche Düfte erfüllen die gesamte Küche. Dann sitzt die ganze Familie am Esstisch, lacht, genießt, erzählt.
Die grüne Küche Quick and Slow: Diese Gerichte habe ich nachgekocht
Dennoch haben wir schon einige Gerichte nachgekocht und die allermeisten waren wirklich gut! Sehr gut geschmeckt haben uns die Fächerkartoffeln mit Grünkohl in Safran- Dhal (S. 176), das wir mit selbst geerntetem Grünkohl aus dem Gemeinschaftsgarten zubereitet haben.
Schön würzig durch jede Menge Oliven und Feta war der griechische Kartoffel-Eintopf (s. 165), toll harmoniert hat auch der gebackene Feta mit Linsen in Brobeer-Vinaigrette (S. 130). Hier kamen die wilden Brombeeren aus der bombastisch gewachsenen Hecke in Omas Obstgarten, die ich letztes Jahr gepflückt und eingefroren hatte, zum Einsatz. Die vielen Kratzer der Dornen damals haben sich also gelohnt!
Ein wenig enttäuscht hingegen hat uns das Rezept für Miso-Tempeh-Pasta (S. 112). Obwohl ich seit zehn Jahren Vegetarierin bin, hatte ich vorher noch nie mit Tempeh gekocht. Vielleicht brauche ich da noch etwas Übung, denn mir kam es recht fad vor.
Dieses Rezept hat mich wirklich überrascht
Bei einem Rezept aus „Die grüne Küche- Quick and Slow“ geriet ich ganz aus dem Häuschen, denn so etwas hatte ich noch nie gesehen: Die fermentierten Fritten (S. 192) finde ich total abgefahren. Sie sollen schmecken wie englische Salt & Vinegar-Chips (früher mein Geheimrezept gegen Kater). Noch habe ich es nicht geschafft, aber ich möchte sie unbedingt nachkochen. Schließlich liebe ich Pommes!
Mein Fazit zum Kochbuch
„Quick and Slow“ ist bereits das sechste Kochbuch von der grünen Küche. Ich besitze leider keines der vorherigen Werke, vielleicht sollte ich das ändern. Mir gefällt die Bildsprache, das Blättern macht unheimlich viel Freude und inspiriert mich sehr.
Vor allem gefällt mir die Struktur des Buches: So weiß ich genau, ob ein Gericht gerade in meine Lebenssituation passt oder nicht – und so haben wir aus „Die grüne Küche – Quick and Slow“ auch schon mehr nachgekocht als aus anderen Kochbüchern.
Schreibe einen Kommentar